Zwischenraum

2 . Gib dem Zwischen - Raum, um aus dem Fenster raus zu schaun

Ein Fenster ist ja an sich schon ein Zwischenraum zwischen Wänden.
Aus dem Fenster schauen ist sozusagen das Nehmen einer Zwischenzeit, um durch den Zwischenraum zu schauen: Durch ein Tor in eine andere Welt, gedankenverloren, unverzweckt, träumerisch.
Diese Übung machen Schüler im Unterricht schon seit es Schule gibt, – auch wenn die Pädagog*innen den Wert dieser Übung gerne während ihres Unterrichts in Frage stellen.
Und doch ist es eine wunderbare z.B. Büroübung: Nach einer getanen Arbeit und vor der Aufnahme der nächsten Aufgabe oder einfach mal zwischen-durch, aus dem Fenster schauen. Den Kopf leer werden lassen, den Blick schweifen lassen – ins Leere schauen.
Vielleicht verschafft diese Übung den ein oder anderen überraschenden Duchblick.

間 Zwischenraum 2 : Das was nicht ist: Leere Soweit ich es verstanden habe ist in Japan der leere Raum zwischen den Dingen sehr wichtig, durchaus im Unterschied zur westlichen Denkwelt: Das was nicht ist, ist sogar wichtiger als das was ist:

Ton formt man zu einem Krug
Die Leere in der Mitte
macht das Gefäß

Türen und Fenster bricht man in Mauern
Die Leere in der Mitte
macht das Haus

Laotse

1. Übung: Zwischen zwei Bissen beim Essen

Es empfiehlt sich damit zu beginnen, wenn mensch allein ist und etwas Zeit hat.
Also ganz normal essen – und nachdem der Bissen wohlgekaut geschluckt ist, einen Zwischenraum setzen (Tipp: Gabel etc. weglegen) und:
Nachschmecken, den Nachgeschmack schmecken, möge es kein schaler sein, sondern ein vielfältiger!
Und dann: Vorschmecken, also den Vorgeschmack schmecken.
-
Nochmal schlucken,
-
DANN kommt der nächste Bissen.

Das ist schon eine kleine Herausforderung. Gutes Gelingen (einmal/zweimal pro Mahlzeit einen Zwischenraum setzen ist schon ein guter Anfang).

Sapere, lat. schmecken, kommt in sales (Salz) vor und in sapientia (Weisheit) meint u.a. die Gabe der UNTERSCHEIDUNG („die Dinge von innen her verkosten“ Ignatius von Loyola)

MA das japanische Schriftzeichen Erklärung Teil 1: 間

Das japanische Schriftzeichen für Zwischenraum „MA“, kann leicht mit einer Pause verwechselt werden, ist aber keine, sondern ein Ort von Ruhe, Stille und Freiheit.

Das Schriftzeichen ist schnell erklärt, aber damit noch lange nicht ergründet.
Ohne das Zeichen in der Mitte ist es das Zeichen für Tor. Links und rechts die zwei „Torflügel“.
Da öffnet sich also ein Raum, ein Zwischenraum, ein „O“ wie in TOR, ein Freiraum, ein Potentialraum, ein Möglichkeitsraum, ein Spielraum, ein Freiraum, Leere voller Möglichkeiten u.a.m.
Und nun kommt noch das Zeichen für Sonne in der Mitte dazu. Da scheint also durch dieses Tor die Sonne hindurch: Wärme und Licht, wärmende Sonnenstrahlen. Also ein begrenzter Raum der licht- und wärmedurchflutet ist.

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