7. Zwischenmenschliches
Da steht etwas zwischen uns – das ist so eine Redensart, wenn eine Beziehung nicht so ganz oder gar nicht in Ordnung ist. Da steht also etwas zwischen uns, wo eigentlich Beziehung sein sollte. Der Zwischenraum den es wohl braucht um in Beziehung zu treten ist blockiert, besetzt oder nicht vorhanden. Da muss dann etwas ausgeräumt werden, damit wir wieder in eine gute Beziehung treten können und der Zwischenraum muss wieder eingeräumt werden.
Diese Idee findet sich auch im japanischen Schriftbild „Mensch“ wieder: Zwei Beine 人(hito) meint auch schon Mensch.
Mensch als eine Person ist ein Mensch mit Zwischenraum: 人間 [ningen] 間 = wie schon erklärt das Zeichen für Zwischenraum
Das meint u.a. die Persönlichkeit aber auch, dass wir Menschen mit und aus dem zwischen-menschlichen leben – aus der Beziehung die da-zwischen ist: Und in diesem Zwischenraum wohnt die Freiheit die notwendig ist, damit überhaupt Beziehung möglich ist.
Khalil Ghribran beschreibt in seinem Text für eine gelingende Ehe – „von der Ehe“ poetisch genau das:
„Aber lasst Raum zwischen euch“.
„Liebt einander und …“ dann kommt ein wunderbares Bild „ lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen“.
Dann kommt noch die Analogie „Tempel und Partner“: Dass sie wie die Säulen des Tempels, nicht zu nahe beieinander stehen sollen, – also den nötigen Zwischenraum haben.
Ist es nicht ein schönes Bild, das vielleicht nicht nur für die Ehe gilt, dass wir so miteinander reden und uns so viel Zwischenraum gestatten „dass die Winde des Himmels zwischen uns tanzen“?
Eine Alternative zu dem sich „den Marsch blasen“ allemal… .